Freitag, 31. Oktober 2008

Windy Wellington

Soooo liebe Leute...das Warten hat sich gelohnt: Ich habe endlich Zeit, um etwas neues zu Posten und Bilder hochzuladen :)

Nach 4 entspannten Arbeitstagen, übrigens die ersten 4 im neuen Term (Quartal), habe ich mein Drecksmobil (alles nur wegen der sch... Baustelle) Richtung Wellington bewegt und bin dort dann um etwa 10 Uhr abends bei meiner Couchsurfer-Mate angekommen. Claire, so heißt sie, hat mir ne Unterkunft in ihrer 5-Mädels-WG angeboten. Letztendlich haben wir uns alle ganz gut verstanden, aber vom Benehmen und Aussehen warns halt eher so die neuseeländischen Jugendlichen. Schon komisch, wenn ein Mädchen gefühlte 50 mal am Abend einfach so rülpst. Nunja, die Wohnung war jetzt auch nicht die beste, und unter Aufräumen verstehe ich etwas anderes. Aber das muss man sich beim Couchsurfen halt bewusst sein. Ich war aber eh die meiste Zeit unterwegs: habe mir Wellington mit den ganzen Parlaments- und Regierungsgebäuden angeschaut, bin die Einkaufsstraßen entlanggeschlendert, habe ein Nickerchen in der öffentlichen Bibliothek gehalten und mir die Einwohner Wellingtons angeschaut, wie sie am Hafen entlangjoggen oder ganz wichtig durch die Stadt hetzen. Freitagabend habe ich dann zusammen mit Willi (aus Waikanae) und Dennis (aus Auckland) das Nachtleben der Hauptstadt Neuseelands erforscht. Besser gesagt: ansaufen im Backpacker und Barhopping bis tief in die Nacht. Im Morgengrauen gings nach Hause, und ein paar Stunden Schlaf später dann mit einem leichten Hangover ins Te Papa. Das ist DAS Museum von Neuseeland. Allein der Bau des Gebäudes hat 315Mio. Dollar gekostet. Man braucht einen Tag, um wirklich alles vernünftig gesehen zu haben. Wir waren drei Stunden drin und danach überwältigt, platt, hungrig und müde. Die zwei Lösungen für unsere Problemchen waren schnell da: Essen und Alkohol ;) Es war schließlich auch noch der Samstag, wo Wellington gegen Canterbury im Rugby antrat. Leider verlor Wellington. Egal, die Partytime war trotzdem super, da wir nun auch wussten, welche Clubs die Besten sind (Barhopping machts möglich). Dennis und ein anderer deutscher Zivi (Matthias) haben schon früh schlappgemacht, aber Willi und ich hielten wiederum bis zum frühen Morgen aus. Leider war der halbdeutsche Barkeeper im "Lotus" nicht da; er hatte uns Freitagnacht unglaublich viele Drinks zum Nulltarif eingeschenkt. Sich wohl auch, das urteilten wir, nachdem er die Hälfte der Flüssigkeiten danebengegossen hatte. Daumen hoch ;)
Um halb sieben morgens standen wir dann, von Hochprozentigem leicht angehaucht, im Backpacker (liebevollerweise habe ich Willi ins Bett gebracht und mich dann 500m weiter zu meiner Surfercouch geschleppt).
Sonntag flog Dennis schon recht früh (14.30) zurück nach Auckland. Willi und ich ließen uns die steife Brise von Windy Wellington noch einmal durchs Gesicht pusten und fuhren dann in aller Ruhe nach Waikanae ins Projekt von Willi und Tobias. Der Rest ist nicht mehr so interessant, ausser dass ich in deren Projekt Gokart fahren durfte, was riesig Spaß gemacht hat. Ansonsten war eher relaxen, erholen und Wasser trinken angesagt.
Bisher war der Besuch in Wellington mit Willi und Dennis das beste Wochenende hier in NZ. Ich war froh, endlich mal bis zur letzten Minute Party machen zu dürfen, da sonst in ganz NZ die Clubs um Punkt 3 Uhr schließen...
Bin bei bestem Wetter wieder in Napier angekommen, und bis heute gabs nur einen leicht bewölkten Tag. Also so, wie man es sonst von der Hawkes Bay kennt. Jeden morgen schmier ich mich mit LSF 30 ein, das ist echt wichtig bei dieser UV-Belastung.

Etwas interessantes, aber nicht so schönes ist mir gestern widerfahren (ich weiß zwar nicht, ob ich es berichten darf, aber ich nenn mal von vornherein lieber keine Namen). Ich erlebte das erste mal einen epileptischen Anfall einer Schülerin, und war während dieser anderthalb Minuten auf mich allein gestellt. Gott sei dank wusste ich, wie man am besten reagiert. Leider hat diese Person in den darauffolgenden Stunden in ihrem Wohnhaus noch 13 (!!!) weitere Anfälle erlitten und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Aber soweit ich weiß, geht es ihr schon besser.

Solche Erlebnisse, und das Meistern eines normalen Alltags hier in Hohepa geben mir mehr das Bewusstsein, wie glücklich wir uns schätzen können, dass wir gesund auf die Welt gekommen sind und ein selbstständiges Leben führen können. Und genau das gibt einem Kraft für die Arbeit zusammen mit den Bedürftigen, dass auch diese Menschen ein so weit wie möglich normales Leben führen können.

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